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14.02.2024 / 5 Adar I 5784

Preisträger des Beni-Bloch-Preises für Jugendengagement 2024

Schülerinnen und Schüler des Friedrich-Dessauer-Gymnasiums und weitere Projektbeteiligte in der Heussenstamm-Galerie. Foto: Rainer Raczinski Die Jüdische Gemeinde Frankfurt am Main K.d.ö.R. freut sich, die Preisträger des Beni-Bloch-Preises für Jugendengagement 2024 zu verkünden. Am 14. Februar 2024, wäre Benjamin „Beni“ Bloch, langjähriges Vorstandsmitglied der Jüdischen Gemeinde Frankfurt und ehemaliger Direktor der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland (ZWST) 81 Jahre alt geworden.

Die aus dem Vorstand der Jüdischen Gemeinde Frankfurt bestehende Jury hat aus zahlreichen Bewerbungen und Nominierungen entschieden, in diesem Jahr neben einem erstplatzierten und einem zweitplatzieren Preisträger auch einen Ehrenpreisträger zu benennen. Ihnen gebührt ein herzlicher Glückwunsch und ein großes Lob für ihre vorbildliche Arbeit.

Der Erste Platz des Beni-Bloch-Preises für Jugendengagement 2024 geht an:

Schülerinnen und Schüler des Friedrich-Dessauer-Oberstufengymnasium in Frankfurt am Main. Diese haben mittlerweile im letzten Jahr ihr Abitur abgelegt. Als Teil der damaligen Kunstkurse der Kunstpädagogin und Künstlerin Julia Roppel und in enger Zusammenarbeit mit der Künstlerin Prof. Dana Arieli aus Jerusalem haben sie sich aktiv mit der NS-Diktatur befasst. Bei ihrem Schulprojekt „Nazi-Phantoms – Reading the Past“ haben die mittlerweile ehemaligen Schülerinnen und Schüler sich mit Fotografien von Orten mit früherem NS-Kontext beschäftigt und in einem sehr intensiven Einsatz eigene Kommentare zu den Bildern von Dana Arieli geschrieben. Diese wurden dann in einer Zeitschrift mit dem Titel „Reading the Past“ veröffentlicht sowie mithilfe der Heussenstamm-Stiftung in einer Ausstellung präsentiert. Die Jury erkannte darin nicht nur ein ambitioniertes Anliegen der Wissensvermittlung, sondern eine Förderung der kreativen Auseinandersetzung mit der Schoa, die einen persönlichen Zugang schuf und damit nachhaltig Wirkung behält.

Der Zweite Platz des Beni-Bloch-Preises für Jugendengagement 2024 geht an:

Die 17-jährige Schülerin Amira Esposito der Dreieichschule in Langen. Sie engagiert sich für Demokratie sowie gegen Rassismus und Antisemitismus und tritt dabei für eine würdige Gedenkkultur ein. So hat sie nicht zuletzt anlässlich der Gedenkstunde zur Reichspogromnacht am 9. November 2023 in der Paulskirche in Frankfurt am Main entschlossene Worte für ein immerwährendes Erinnern und den Kampf gegen Rechtsextremismus und Menschenhass gefunden. Sie wurde von der Margit-Horváth-Stiftung für den Beni-Bloch-Preis für Jugendengagement nominiert. Dort beeindruckt sie durch ihren Einsatz in Fragen der Menschwürde und des Respekts. Ihr eigenständiges Wirken zum Schutz von Minderheiten empfindet sie als Selbstverständlichkeit. Dies alles hat die Jury dazu bewogen, Amira den diesjährigen zweiten Platz des Beni-Bloch-Preises für Jugendengagement 2024 zu verleihen.

Der Ehrenpreis des Beni-Bloch-Preises für Jugendengagement 2024 geht an:

Schülerinnen und Schüler der Klassen 9a und 9b der I. E. Lichtigfeld-Schule in Frankfurt. Sie haben in Eigeninitiative nach den Terroranschlägen vom 7. Oktober 2023 in Israel sofort Hilfe für die Betroffenen leisten wollen und eine Spendenaktion gestartet. Durch einen Verkaufsstand diverser Snacks in den Schulpausen und die Mobilisierung weiteren Schülerinnen und Schüler, es ihnen gleichzutun, konnten sie bisher mehr als 2000,00€ an Spenden sammeln und es Hilfsorganisationen in den von den Terroranschlägen betroffenen Gebieten in Israel zukommen lassen. (1. Zur Unterstützung für Evakuierte aus dem Kibbuz Kfar Aza; 2. Für eine Organisation für Waisenkinder, deren Eltern am 07.10.2023 ermordet wurden und 3. für das Shalva National Center zwecks Evakuierung und Empfang von Menschen mit Behinderungen). Der unermüdliche und schnelle Einsatz der Schülerinnen und Schüler der sich in Trägerschaft der Jüdischen Gemeinde Frankfurt befindlichen I. E. Lichtigfeld-Schule haben die Jury überzeugt, eine eigenständige Kategorie „Ehrenpreis“ des Beni-Bloch-Preises für Jugendengagement zu schaffen und sie damit zu prämieren. Solidarität und aktive Hilfestellung für Menschen in Not sind Herzensanliegen beider Klassen. So haben sie bereits Spendenaktionen für die Ukraine im Februar 2022 sowie eine Spendenaktion für die Türkei im Februar 2023 nach dem dortigen Erdbeben gestartet.

Die Jury ist sich sicher, dass das Engagement für alle Preisträgerinnen und Preisträger eine wahre Herzenssache ist. Alle Schülerinnen und Schüler handeln damit im Sinne des Namensgebers.

Vorstandsmitglied und zuständiger Dezernent, Benjamin Graumann, betont: „Unseren Preisträgerinnen und Preisträgern wünschen wir ein großes Mazel Tov! Sie stehen auch in diesem Jahr exemplarisch und vorbildlich für die Werte Beni Blochs, der sich stets für Menschen in Not, für ein inklusives Miteinander, für eine bewusste Gedenkkultur und gegen Antisemitismus und Rassismus eingesetzt hat. Sie übernehmen die Verantwortung und lernen dabei aus der Vergangenheit, um es für die Zukunft besser zu machen. Gerade in der aktuellen Zeit, in der sich der Antisemitismus und der Rechtsextremismus ihre Bahnen brechen, brauchen wir solche junge Menschen, die sich aus vollstem Herzen für das Gute einsetzen und sich Hass und Hetze entgegenstellen. Wir freuen uns, dass wir für zum zweiten Mal im Frühsommer den Beni-Bloch-Preis für Jugendengagement in einer feierlichen Zeremonie verleihen und dabei die wunderbaren Preisträgerinnen und Preisträger auszeichnen können. Wir danken allen Bewerberinnen und Bewerbern und wünschen allen für ihre weitere Arbeit viel Erfolg und eine breite Unterstützung.“

Zur Förderung der weiteren Arbeit erhält der erste Platz 1000 €, der zweite Platz sowie der Ehrenpreis sind mit jeweils einem Preisgeld in Höhe von 500 € dotiert.

Falls Sie einen Kontakt zu den Preisträgern zwecks Interviewanfragen wünschen, melden Sie sich bitte unter BeniBlochPreis@jg-ffm.de

Für weitere Fragen steht Ihnen die Leiterin für Politische Beziehungen, Michaela Fuhrmann, unter m.fuhrmann@jg-ffm.de oder 069-768036 100 zur Verfügung.

Hintergrund zum Beni-Bloch-Preis für Jugendengagement

Der Beni-Bloch-Preis für Jugendengagement wird zum zweiten Mal verliehen. Er wurde am 14. Februar 2021 ins Leben gerufen. Mit diesem Preis möchte die Jüdische Gemeinde Frankfurt an sein früheres Vorstandsmitglied und Direktor der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland e.V. (ZWST), Benjamin Bloch und an dessen unermüdliches Engagement für die jüdische Gemeinschaft in Frankfurt und bundesweit, sowie an seinen Einsatz für soziale Gerechtigkeit für die Gesamtgesellschaft erinnern. Der Beni-Bloch-Preis für Jugendengagement soll dazu animieren sich mit jüdischem Leben in Frankfurt und Hessen sowie mit allgemeinen gesellschaftlichen Herausforderungen auseinanderzusetzen. Ausgezeichnet werden Einzelpersonen (Mindestalter 12 Jahre), Schulklassen, Vereine, Jugendprojekte und -initiativen, die im Sinne Beni Blochs handeln und somit einen Beitrag zu einer sozialeren und toleranteren Gesellschaft leisten. Die Jüdische Gemeinde Frankfurt am Main will damit junge Menschen und Multiplikatoren würdigen und zugleich weitere motivieren, sich für ein tolerantes und friedvolles Miteinander einzusetzen.

Der Beni-Bloch-Preis für Jugendengagement wird alle zwei Jahre verliehen.

Termininfos

Termin
14.02.2024
Veranstalter
Jüdische Gemeinde Frankfurt am Main

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