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17.10.2019 / 18 Tishri 5780

Norman Ohler »Harro & Libertas«

Lesung und Gespräch mit Shelly Kupferberg

© Markus Tedeskino Im April 1933 wird Harro Schulze-Boysen, der 23-jährige Herausgeber der unabhängigen Zeitschrift Gegner, von der SS verhaftet und schwer misshandelt. Sein bester Freund, der Jude Henry Erlanger, überlebt die Torturen nicht. Fortan sinnt Harro auf Rache. Als er ein Jahr später die bezaubernde Libertas Hass-Heye aus einer alteingesessenen deutschen Adelsfamilie trifft, ist es nicht nur um die beiden geschehen, sondern gemeinsam knüpfen sie ein Netzwerk, das sich länger als jede andere Gruppierung dem Naziterror entgegenstellt. Bis zur Entdeckung der Gruppe – von der Gestapo »Rote Kapelle« genannt – im Sommer 1942 vereinen Harro und Libertas über 150 meist junge, häufig künstlerisch veranlagte Menschen, wobei Frauen mit 40 Prozent stark repräsentiert sind – eine Besonderheit im deutschen Widerstand.

Unterstützung für jüdische Freunde, spektakuläre Zettelklebeaktion im Herzen Berlins sowie die Weitergabe militärischer Informationen aus Harros Dienststelle, dem Reichsluftfahrtministerium, an die Alliierten gehören zu ihren zahlreichen, brandgefährlichen Aktionen. Gleichzeitig leben Libertas und Harro einen offenen Liebes- und Lebensstil und weigern sich, ihre Freiheiten der rigiden NS-Moral unterzuordnen. Eine wahre Geschichte über den Widerstand der Berliner Boheme.

»Dieses Buch über ein glamouröses und mutiges Paar zeigt, wie auch in einer ausweglos erscheinenden Situation Widerstand möglich ist.«

Begrüßung: Marc Grünbaum, Kulturdezernent und Vorstandsmitglied der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main

Norman Ohler, geb. 1970 im pfälzischen Zweibrücken, lebt als freier Schriftsteller in Berlin. Von ihm sind bisher u.a. erschienen: »Die Quotenmaschine« (1995), zunächst als Hypertext im Netz, gilt als weltweit erster Internet-Roman. »Mitte« (2001) und »Stadt des Goldes« (2002) komplettieren seine Metropolentriologie. 2015 erschien »Der totale Rausch« über die kaum aufgearbeitete Rolle von Drogen im Dritten Reich. Es wurde in mehr als 30 Sprachen übersetzt und stand auf der Bestsellerliste der New York Times. Zuletzt erschien »Die Gleichung des Lebens« (2017) bei Kiepenheuer & Witsch.

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Termin
17.10.2019
Einlass
18:00 Uhr
Beginn
18:30 Uhr
Eintritt
frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich
Veranstalter
In Kooperation mit Kiepenheuer & Witsch im Rahmen der Frankfurter Buchmesse
Veranstaltungsort

Savignystraße 66
60325 Frankfurt am Main

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